OMV Pläne für das Weinviertel

Seit wann liegen Pläne für Fracking in Niederösterreich vor?

Nach veröffentlichten Unterlagen und Pressemitteilungen, Medienberichten seit Sommer 2011. Damals ventilierte OMV Ihr Interesse an Schiefergasförderung im Weinviertel. Im Herbst 2011 wurden seismische Resonanz-Messungen durchgeführt und im Januar 2012 dann das OMV-Projekt im Detail der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Projektvorstellung beinhaltete einerseits die zwei geplanten Probebohrungen in Herrnbaumgarten und Poysdorf. Andererseits einen Ausblick auf das gesamte Projekt über das gesamte Weinviertel.

Probebohrung

Die beiden Probebohrungen in Herrnbaumgarten und Poysdorf waren geplant, zwischen 2013 und 2015 errichtet zu werden. Die Wirtschaftlichkeit wollte man bis 2020 feststellen. Die veranschlagten Kosten für die beiden Probebohrungen lagen bei 130 Millionen Euro. Eine oberirdisch geführte Gaspipeline quer durch Niederösterreich (55km) von Herrnbaumgarten über Poysdorf nach Auerstahl war geplant. Die beiden Bohrplätze hätten laut OMV circa 60.000qm Ackerfläche versiegelt. OMV veranschlagte auch pro Bohrung bis zu 10 Millionen Liter Trinkwasser aus Gemeindewasserleitungen. Diese Wasserwerte sind aber unrealistische Schätzungen. Exxon Mobil brauchte in Deutschland bereits bei 3500 Meter Tiefe über 12 Millionen. Halliburton brauchte bei dem einzigen bisher bekannten produktiven Einsatz von Green Fracking über 22 Millionen Liter Trinkwasser pro Frack. Die OMV (Hr. Veit) selbst sagte, dass die Wahrscheinlichkeit einer Wirtschaftlichkeit bei 20% liege.

Schiefergasprojekt

Das gesamte Projekt hätte circa 50 Bohrplätze mit jeweils 25 Bohrungen, alle fünf Kilometer vorgesehen. Um eine Einschätzung zu erhalten, wie sich das gesamte Schiefergasprojekt auswirkt, wurden Referenzwerte mit den OMV-Angaben hochgerechnet. Für die Aufwände der Bohrung wurden Angaben der OMV zu Wittau Tief 2 herangezogen. Es handelt sich dabei um eine 4300 Meter tiefe Bohrung bei Groß Enzersdorf. Für die Mengenangaben zu den Additiven, wurde Damme 3 herangezogen. Eine reale Hydraulic Fracturing Site in Niedersachsen in ca. 3200 Meter Tiefe. Für die Menge an Frac-Fluid-Wasser wurde eine Clean Fracking Anwendung in El Paso durch Halliburton herangezogen. Dadurch ergeben sich folgende, schreckliche Mengengerüste.

  • Ackerflächenversiegelung (30 000qm pro Bohrplatz): 1 500 000qm Ackerfläche versiegelt
  • Trinkwasserverbrauch für Bohrspülungen: 4 186 Millionen Liter Wasser
  • Trinkwasserverbrauch für Hydraulic Fracturing: 22 832 Millionen Liter Wasser
  • Trinkwasserverbrauch gesamt: über 27 Milliarden Liter Trinkwasser
  • Abzuführender Bohrschmant: 6 279 Tonnen kontaminiertes Erdreich
  • Anzuliefernde Additive: 759 Tonnen Stützmittel, Tonstabilisatoren, Reibungsminderer und Biozide
  • Dieselbedarf für Stromgeneratoren an den Bohrplätzen: 3 023 Millionen Liter Diesel
  • Zur Anlieferung der Additive, des Diesel für die Generatoren und der Abfuhr des Bohrschmant: 805 000 LKW-Fahrten (25-Tonner)
  • Die LKW-Fahrten allein produzieren laut TREMOD 6.23 (deut. Umweltbundesamt) einen Schadstoffausstoß im Weinviertel von:
    • 68 000 Tonnen Treibhausgasse (CO2, CH4, N2O)
    • 52 Tonnen Kohlemonoxid
    • 22 Tonnen flüchtige Kohlenstoffe (ohne Methan)
    • 149 000 Tonnen Stickoxide
    • 3,6 Tonnen Partikel (ohen Abrieb)
  • Der Betrieb der Dieselgeneratoren für die 1250 Bohrungen verursacht circa 8 Millionen Tonnen CO2!
  • Die LKW-Fahrten zur Errichtung der Bohrplätze, Betonierung und Anlieferung des Bohrmaterials fehlen komplett und kommen noch dazu! Leider gibt es dazu keine öffentlichen Angaben.

 

Wieso wurden diese bislang nicht umgesetzt?

Im Jahr 2012 protestierten Anwohner und Bürgerinitiativen gegen das OMV-Fracking-Projekt. Die OMV ignorierte das und machte weiter. Danach portestierten regionale Politiker und Landespolitik. Die OMV ignorierte das und machte weiter. Auf Bestreben von Dr. Pröll wurde eine UVP für Hydraulic Fracturing Projekte verbindlich. Nach der Inkrafttretung derverbindlichen UVP stoppte die OMV das Projekt. Bürger- und Politikproteste stoppten die OMV nicht. Erst als „Clean Fracking“ auf den Prüfstand gekommen wäre, stoppte die OMV. Seither wurden immer wieder weitere 3D Seismik Messungen rund um das Mikulov-Massiv durchgeführt. 2017 wurden Proben an realen 23 Tiefenbohrungen entnommen usw. Im Hintergrund wurde weiter gemessen, offiziell wurde geschwiegen.

 

Was ist dran an dem „Bio-Fracking“, inwiefern ist es umweltfreundlicher?

Die beim Hydraulic Fracturing verwendete Flüssigkeit zum Aufsprengen des Gesteins, nennt man Frack Fluid. Dieses Frack Fluid muss neben dem Gesteinaufsprengen mehrere Funktionen erfüllen:

  • Proppant, Stützmittel zum Offenhalten der gefrackten Risse um Gestein (Sand, Synthetische Stoffe, Glaskugerl,…)
  • Scale Inhibitor, Ablagerungshemmer um das Ablagern von schwer löslichen „Ausfällen“ (Substanzen welche sich im Gestein befinden) zu verhindern (zB. Karbonate, Sulfate)
  • Biocide, Biozide um im wesentlichen Bakterienwachstum im Frack-Fluid zu verhindern (Vermeidung von Biofilmen, Verhinderung von Schwefelwasserstoffbildung durch sulfatreduzierende Bakterien)
  • Iron Control, Eisenfällungskontrolle um Eisenopxidablagerungen im Bohrloch/rohr zu verhindern
  • Gelling Agent, Gelbildner um das Frack-Fluid schmierig, gelartig zu halten, damit das Stützmittel gleichmäßig ins Gestein transportiert wird und nicht gleich die ersten Risse verstopft und die restlichen Risse nicht mehr gestützt werden
  • Temperature Stabilizer, Hochtemperaturstabilisator um das beigemengte Schmiermittel vor Selbstzersetzung durch hohe Temperatur (Tiefe über 6000m, Druck mehr als 1000bar) zu verhindern
  • Breaker, Kettenbrecher verhindert ebenfalls das Ablagern des Gelling Agent, verringert die Viskosität
  • Crosslinker, Quervernetzer um die Viskosität des Frack-Fluid bei hohen Temperaturen zu verbessern
  • Corrosion Inhibitor, Korrosion Schutzmittel schützt das Bohrloch/Rohr und sämtliche Anlage vor Rost
  • Lösungsmittel damit sich die Additive besser im Frack-Fluid-Wasser besser lösen
  • pH Control, pH-Regulatoren damit das Frack-Fluid nicht alkalisch wird und die Additive nicht wirken
  • Friction Reducer, Reibungsminderer um die Reibung innerhalb des Frack-Fluid zu verringern
  • Acids, Säuren zur Reinigung der Bohrung, des Bohrlochs, des Rohr von Zement, Bohrschlamm und säurelöslichen Mineralien. Aber nur im Rohr! Außerhalb, da wo das Rohr zB. Durch die Trinkwasserschicht führt, lagert der ölversetzte Bohrschlamm und Zement im unterirdischen Trinksee ab
  • Foam, Schäume um das Stützmittel besser im Frack-Fluid zu transportieren
  • H2S Scavenger, Schwefelwasserstofffänger um den giftigen, toxischen Schwefelwasserstoff zu entfernen, damit die Bohranlage nicht rostet
  • Surfactants, Tenside um die Oberflächenspannung des Frack-Fluids zu vermindern, damit das Schiefergas leichter im „Wasser“ aufgenommen werden kann, genauso wie die unerwünschten explorierten Stoffe
  • Clay Stabilizer, Tonstabilisatoren um die Ablagerung von Tonmineralien zu verhindern

 

Während alle Explorateure weltweit dafür über 112 verschiedene chemische Stoffe einsetzen, welche vom deutschen Umweltbundesamt als giftig, ätzend, umweltgefährlich, gesundheitsschädlich und reizend klassifiziert wurden, meint Herr Hofstätter von der Montan Uni, die oben aufgelisteten Funktionen mit Kaliumcarbonat, Maisstärke, Zitronensäure und Bauxit zu erfüllen. Das ist defakto unmöglich- AHS-Matura-Niveau muss reichen um chemisches Grundverständnis zu haben, dass man mit Salz keinen Rost bekämpfen kann, dass man mit Zitronensäure keine Bakterien abtöten und mit Maisstärke keine Flüssigkeitstemperaturen regeln kann, welche bei 1200bar Druck sehr, sehr heiß wird.

„Der Österreichische Weg“, „Clean Fracking“, „Green Fracking“ und eben jetzt „Bio-Fracking“ ist seit 2008 derselbe alte Hut. Herr Hofstätter übernahm Halliburtons CleanStim™ Idee und erhielt bereits 2014 dafür ein Patent. Diese Methode ist also nicht neu, nicht jetzt aus 2022! In Herrn Hofstätters Patent (EP3046990B1) betreibt er Green Washing. Er beschreibt in dem Patent seine „Küchenhaushaltszutaten“ und erwähnt beiläufig in Absatz 5, dass er diese ökologischen Zutaten in bestehendes „…Lagerstättenwasser oder Ölfeldwasser…“ mischt. Das ist der Trick. Er nimmt bereits mit Chemikalien kontaminiertes Wasser, mischt sein Kalium, Mais, Zitronensäure hinein und verkauft es dann als „Bio“. Reinstes Green Washing. Um das zu ermöglichen, verweist sein Patent in der Beschreibung auch auf zwanzig weitere Patente von Dow Chemicals, Halliburton, Great Lages Chemical Production, Integrated Petroleum Technologies Inc., Chevron, Zhijun Xiao, BP, Georgia-Pacific Chamicals Llc, Schlumberger Petrols und Baker Hughes Inc. Diese Patente beschreiben dann sehr ausführlich die Anwendung von Tetramethylammoniumchlorid, Petroleumdestillate, Octylphenol und Biozide aus der Gruppe der Isothiazolinone.

Herr Hofstätter wurde auch bereits mehrfach der Lüge überführt. Größtenteils sehr infantil. So behauptete er persönlich in einem Interview seine Clean Fracking Methode sei von der AGES abgenommen worden. In einer Veröffentlichung seiner Mitarbeiter wurde diese Behauptung Jahre später wiederholt. Eine einfache Nachfrage bei der AGES brachte aufs Tapet, dass die AGES gar nichts damit zu tun hat. Herr Hofstätter behauptete danach, darauf angesprochen, dass es sich um einen Irrtum handelt, er meinte eine 25 Jahre altes „…abfallfreies Bohrkonzept…“. Klar aber in beiden Fällen, das schriftliche Interview und die Veröffentlichung seiner Mitarbeiter, wurde Clean Fracking damit beschrieben. Dreiste Lügen! Dazu kommen jüngste Fragen von Journalisten, warum denn seine Methode seit über zehn Jahren nicht angewandt wird. Einmal beantwortete er diese Frage im Profil damit, dass seine Methode zu günstig sei und daher nicht attraktiv. Ein paar Wochen danach beantwortete er dieselbe Frage in einem Ö1 Beitrag damit, dass seine Methode zu teuer sei.

 

Gibt es bereits Erfahrungen mit dem „Bio“-Verfahren?

Kurz: NEIN! Es gibt zurzeit öffentlich bekannt nur einen einzigen Einsatz von Halliburtons Clean Stim™ Methode im Jahr 2011. Dabei wurden über 22 Millionen Liter Trinkwasser vernichtet. Da man die hochgiftigen Biozide weglies, verschlossen agressive Bakterienfilme gleich nach dem Aufsprengen die Gesteinsoberflächen. Das Gas konnte aus den Kleinporen nicht austreten und sich mit dem Frack Fluid vermischen. Daher musste fast doppelt so oft gespült werden, daher der so hohe Wasserverbrauch und kaum Ausbeute. Es gibt über El Paso hinaus keinen weiteren öffentlich beschriebenen Einsatz von Clean Fracking – da nicht effektiv, da nicht machbar.

Herrn Hofstätters Methode gibt es seit 2012, erhielt 2014 ein Patent und sogar eine Trademark (BEER). Seither erhofft Herr Hofstätter und die MontanUni Leoben das große Lizenzgeschäft. Vergebens. NIEMAND WELTWEIT setzte diese Methode auch nur ein einziges Mal ein. Lediglich ein einziger Feldtest der Firma Fangmann Energy Services ist öffentlich bekannt. Dabei wurde aber kein einziger Stein gefrackt, sondern lediglich getestet, ob Maisstärke durch eine Pumpe kommt. Das „Bio-Frack-Fluid“ sah nicht einmal ein Bohrloch dabei.

 

Welche Gefahren gibt es bei Fracking in Niederösterreich?

Die Gefahren sind im Wesentlichen eine Summe aus den oben dargestellten Punkten:

  • Vergleichbar mit den USA besteht die Gefahr der Trinkwasservergiftung. Ahnungslose Diskutanten klären diese Gefahr damit, dass in den USA nur in 200 Meter Tiefe gefrackt wird. Das Stimmt nicht! Im berühmten Marcellus Field in den US-Nord-Ost-Staaten wurde in 3500 Meter Tiefe gefrackt, ähnlich wie bei uns, und es waren ca. 40% der Trinkwasserseen betroffen.
  • Der Wasserverbrauch ist enorm. Man muss bis zu 27 Milliarden Liter Trinkwasser rechnen (Recycling schon berücksichtigt) welche unwiederbringlich kontaminiert in die leeren Bohrlöcher letzendlich verpresst werden. Das trockene Weinviertel trocknet noch mehr aus und wir haben giftiges Lagerstättenwasser, von dem niemand weiß, welche Gefahren ausgehen…
  • Bereits in UK und Holland wurde Fracking verboten aufgrund großflächiger Erdbeben. Durch die Stimulation (Fachbegriff für Hydraulic Fracturing) wird bei bestehenden geologischen Störungen, Seismik induziert. Das Wiener Becken verfügt über etliche solcher Störungen, die dann großflächig ausgelöst werden. Erst unlängst gab es ein Erdbeben in Marchegg. Wir reden hier nicht von Erdbeben bei denen Brücken einstürzen und tausende Menschen sterben – sondern von kleinteiligen Erdbeben die Häußer einreißen lassen, Türen verziehen oder Fahrbahnen oder Einfriedungen absacken und reißen. Lauter kleinteilige Schäden, auf denen die Menschen im Weinviertel sitzen bleiben, wie Fälle aus den 3D Seismik Messungen zeigen.
  • Die Umweltbeeinträchtigung für Land, Leute und Wildvieh ist enorm. Die oben dargestellten Landversiegelungen, oberirdischen Pipelinerohranlagen und Hunderttausenden LKW-Fahrten machen das Weinviertel für die nächsten zehn Jahre zu einer Industrieanlage mit Wohnhäusern. An ein beschauliches Leben am Land ist dann nicht mehr zu denken. Selbst eine Wohnung neben der Süd-Ost-Tangente ist ein Urlaubsort dagegen.
  • Die Reduktion des komplexen Themas auf nur die Additive des Frack Fluids verbergen all die Auswirkungen und Gefahren die darüber hinaus gehen.

 

Bereits seit 2012 schwebt Schiefergasfracking wie ein Damoklesschwert über unseren Köpfen und stellt für uns alle im Weinviertel eine reale wesentliche existenzielle Bedrohung dar. Es geht hierbei um die Ausbeutung und Vergiftung unseres Trinkwassers, der Gefahr an Leib und Leben aller hier lebenden Generationen, Landversiegelung und Emissionen rund um die Uhr für 30 Jahre. Daher verfolgen wir, neben der Verhinderung dieses Wahnsinns, ein klares politisches Ziel:

Wir Bürger bestehen darauf, dass ein Fracking-Verbot in die Niederösterreichische Landesverfassung aufgenommen wird nach Vorarlberger Vorbild. Genauso wie in der Heimat von Herrn Brunners Familie. Damit wir uns um unsere Kinder, unsere Tiere und Landwirtschaft, unser Hab und Gut genauso wie Herr Brunner keine Sorgen machen müssen

 

Stoppt Fracking und die Schiefergasförderung!

Erdgas wird als effiziente, reichlich vorhandene und CO2-arme Energiequelle gepriesen. Aber eine  bestimmte Art der Förderung, das Hydraulic Fracturing – auch ‚fracking‘ genannt —  erfordert risikoreiche Prozesse, die verheerende Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt haben können. Beim Fracking wird ein  4-6 km tiefes Loch in Schiefergestein gebohrt. Anschließend wird eine toxische Mischung aus Chemikalien, Sand und Wasser unter hohem Druck eingepumpt. Erdgasproduzenten wollen diese Art der Schiefergasförderung  auf ganz Europa ausweiten.

Warum sollten wir darüber besorgt sein? Zunächst  benötigt Fracking enorme Mengen an Trinkwasser. Ein vollständiger Zyklus verbraucht bis zu 19 Millionen Liter. Das würde ausreichen, um 1000 Europäer ein Jahr lang mit Wasser zu versorgen. Stattdessen verursacht Fracking große Mengen flüssigen Giftmülls. Bei jedem Durchgang werden 80-300 Tonnen giftiger Chemikalien in die Erde gepumpt, darunter flüchtige organische Verbindungen, Weichmacher und Petrochemikalien. Außerdem  setzt Fracking natürlich vorkommende radioaktive Elemente und Schwermetalle frei, die so ebenfalls an die Oberfläche gelangen. Einige dieser Substanzen haben gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit.

Doch was passiert mit all diesen giftigen, radioaktiven Abfällen? Ein Teil davon wird  vorsätzlich verdampft, obwohl das zur Freisetzung von krebserregenden Stoffen in die Luft führt. Der verbleibende flüssige Abfall wird in Kläranlagen geleitet. Doch die meisten Kläranlagen sind nicht auf die Filterung von Schwermetallen oder radioaktiven Elementen ausgerichtet. Bis zu 80%, also der größte Teil der giftigen Flüssigkeit, verbleiben  nach dem Schließen des Bohrlochs  im Untergrund. Leckagen, Verunreinigungen und technisches oder menschliches Versagen können jederzeit zur Gefahr für unsere Trinkwasservorräte werden. Sauberes Wasser ist unsere wichtigste und lebensnotwendigste Ressource.

Mehr und mehr Gemeinden zeigen sich besorgt über die Ausbreitung von Fracking-Aktivitäten. Wollen wir wirklich unsere Gesundheit aufs Spiel setzen, nur um uns weiterhin von einem (nicht nachhaltigen), und noch schmutzigeren fossilen Brennstoff abhängig zu machen?

Schiefergas leistet keinen Beitrag zur Energieversorgung der Zukunft. Anstatt dessen müssen wir auf erneuerbare Energien setzen – unserer Umwelt und Gesundheit zuliebe,   und um unsere Energie- und Klimaziele zu erreichen. Deswegen müssen wir Fracking und Schiefergasförderung verbieten bevor es zu spät ist!


Gasland

Gasland ist US-amerikanischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2010 über die Auswirkungen der Tiefbohrtechnik Fracking, mit der Erdgasvorkommen erschlossen werden. Er wurde von dem Filmemacher Josh Fox geschrieben und in Szene gesetzt. Fox reiste durch mehrere betroffene Regionen der USA. Der Film präsentiert Aussagen und Erlebnisse der von negativen Auswirkungen betroffenen Anwohner und lässt zahlreiche Experten zu Wort kommen. Der Film erhielt 2011 eine Oscar-Nominierung als „Bester Dokumentarfilm“, einen Emmy und weitere Preise.